Abstract
Das multimediale Fragment-Kunstwerk. Christoph Schlingensiefs „Parsifal“ in Anno Mungen (Ed.), Mitten im Leben. Musiktheater von der Oper zur Everyday Performance, 2011.
Was ist Musiktheater? So lautete die Frage einer Ringvorlesung an der Universität Bayreuth im Wintersemester 2007/2008. Musiktheater als Zusammenführung von Musik, Visualität und Bewegung kann vieles sein. Ganz allgemein fasst der Begriff all jene Formen des Theaters, in denen der Musik eine große Bedeutung zukommt. Er kann darüber hinaus Sammelbegriff für die „klassischen“ Gattungen von der Oper über die Operette und das Musical bis zum Tanztheater sein. Als institutioneller Begriff wird er ebenso verwendet. Und er ist den neuen Formen und Wegen der Oper als gesellschaftlich aktueller Kunst seit den 1920er Jahren gewidmet. Die Bedeutung des Musiktheaters für die Gesellschaft in seinen vielen Erscheinungsformen erstreckt sich von der venezianischen Oper des 17. Jahrhunderts bis hin zum Karnevalsumzug der so genannten Eventkultur im 21. Jahrhundert.
Der Band stellt Beiträge der Ringvorlesung sowie ergänzende Aufsätze zu unterschiedlichen Gattungen und Phänomenen zusammen: zur Oper, zum Opernfilm, zum Regietheater, zum Tanz, zu vermischten Genres, zur Schauspielmusik, zum Pasticcio, zum Theater der Bilder, zu Musik und bildender Kunst, zum Instrumentalen Theater, zu neuen Inszenierungskonzepten, zur Kinderoper, zum Komponierten Theater sowie zu neuen populären Formen der Musik. Der Band konturiert einen Begriff, der wissenschaftlich bislang noch zu wenig bedacht ist.
